Viele werden es kennen. Man sieht ein tolles Kfz-Angebot in der Zeitung, auf einer Internetplattform oder beim Händler um die Ecke. Allerdings hat dieser Wagen dann schon einen 6-stelligen KM-Stand auf der Uhr und man fragt sich wie lange das Auto denn jetzt noch halten wird, falls man es kauft.
Nicht jedes Modell schafft die gleiche Anzahl an Kilometern
Wichtig ist hierbei zu wissen, dass sicherlich nicht jedes Auto für eine ähnliche Anzahl an Kilometern gut ist. Nur weil man mal einen Golf 3 gefahren hat, der den Geist erst nach 350.000 km aufgegeben hat, heißt das noch lange nicht, dass der italienische Flitzer beim Autohändler um die Ecke mit seinen 130.000 km auch noch leicht für weitere 200.000 km gut ist.
Welche Automarken leben am längsten?
Zu diesem Thema gibt es bereits einige Studien. So ergab beispielsweise eine Untersuchung der Wirtschaftsberater von Pricewaterhousecoopers, dass deutsche Modelle im Schnitt ca. 9 Jahre halten.
Auch von Statista gibt hierzu eine Auswertung, welche interessante Ergebnisse zu Tage bringt. Die längste Lebensdauer aller Marken in Deutschland hatte hierbei VW mit 26 Jahren. Direkt auf die Wolfsburger folgte mit 22 Jahren im Durchschnitt Honda und Mitsubishi. Das asiatische Autos durchaus einige Jahre überleben können, zeigt auch Platz 3 mit Honda. Wobei Honda sich diesen Platz mit BMW, Audi, Volvo und Mercedes teilt. Gerade Volvo überrascht wenig auf dem Podestplatz, da diese gemeinhin seit Jahren als sehr robust gelten.
Die kürzeste Lebensdauer haben laut Statista mit 14 Jahren Alfa Romeo, Lancia und Kia.
Stark von diesen Erkenntnissen in seiner Gesamtheit weichen jedoch die Erkenntnisse des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) ab, nach welchen Autos in Deutschland im Schnitt insgesamt nur 12 Jahre alt werden.
Man sieht also, dass sich die Aussagen hinsichtlich einer Lebensdauer in Jahren deutlich unterscheiden. Aber auch für die eigene Einschätzung können derartige Statistiken nur in geringem Maße herangezogen werden. Beispielsweise fallen in solche Statistiken genauso reine Sommerautos, die über den Winter abgemeldet werden und nur in der Garage stehen.
Von solchen Statistiken lässt sich also nicht wirklich auf die noch verbleibende Restlaufzeit des eigenen Kfz schließen. Ist man bspw. ein Vielfahrer, der jährlich mehrere 10.000 km abspult ist sehr unwahrscheinlich, dass das Auto noch 10 Jahre ein treuer Begleiter bleibt.
KM-Leistung als besserer Anhaltspunkt
Ein besserer Anhaltspunkt als die durchschnittliche Lebensdauer in Jahren sind hier also die durchschnittlichen Kilometer, welche ein Auto schafft. Allerdings gibt es hier nicht nur zwischen den einzelnen Herstellern riesige Unterschiede, sondern teils auch innerhalb der Hersteller zwischen den einzelnen Modellen und Baujahren. So hat sicherlich jeder schon einmal gehört, dass einige spezielle Modelle typische Kandidaten für einen Daueraufenthalt in der Werkstatt sind.
So gibt es auch von Autobild regelmäßig einen sehr umfangreichen Test, bei welchem der Zustand und Verschleiß des Kfz nach 100.000 km Fahrt überprüft wird.
Platz 3 geht hier an den Volvo XC60 D4 Summum FWD, Platz 2 an den Kia Sportage 2.0 CRDi AWD Spirit und Platz 1 an Audi A3 Sportback g-tron mit Erdgas.
Derartige Listen geben schon einmal einen guten Orientierungspunkt. Ein weiterer Tipp um die potenzielle Laufleistung des geplanten Kfz abschätzen zu können, ist die Analyse der unterschiedlichen Online-Automobilbörsen. Hier lässt sich leicht nach dem jeweiligen Modell und Baujahr filtern. Wenn man hier anschließend durch die Ergebnisslisten scrollt, dann bekommt man schon ein sehr gutes Gefühl dafür, für wie viele Kilometer das neue Wunschauto noch gut sein könnte.
Wovon hängt die Kilometer-Laufleistung eines PKWs ab?
Der wohl wichtigste und entscheidende Faktor ist der Motor des PKWs. Vereinfacht gesagt, je mehr Hubraum der Motor hat, desto stabiler beziehungsweise langlebiger ist er auch. Als relativ anfällig gelten z.B. auch Turbomotoren. Auch zwischen Diesel- und Benzinmotoren gibt es dabei oftmals Unterschiede.
Andere Bauteile lassen sich oftmals relativ problemlos und ohne enorme Kosten austauschen oder reparieren, so dass diese meist nicht der entscheidende Faktor für die Laufleistung sind.
Andererseits kann natürlich auch der Defekt einer Lichtmaschine bei einem Auto mit 350.000 km auf dem Tacho letztlich der Todesstoß für ein Auto sein, wenn der Wert des Kfz so gering ist, dass es sich um einen wirtschaftlichen Totalschaden handelt und sich eine Reparatur nicht mehr lohnt oder viele kleine Reparaturen in der Summe zu kostenintensiv werden.
Hinsichtlich Motor sollte man wie gesagt aber auf einen großen Motor abzielen, wenn man eine lange Laufleistung erreichen möchte. Ansonsten hilft natürlich ein pfleglicher Umgang mit dem Kfz, um möglichst viele Kilometer herauszuholen. Einige Tipps, wie man die Lebensdauer seines Autos allgemein verlängert, findet man hier oder um speziell die Lebensdauer des Motors zu verlängern hier.